1. Die Altstadt Potsdams und das Streben nach der Mitte
Eine Idee, sich ändernde Visionen und einzelne Entwicklungen. In diesem "Kiez"gang werden Orte betrachtet, die herrschaftliche Interessen widerspiegeln, doch die auch die für Potsdam typische Paarung von Schöngeist und Macht verdeutlichen. Wir begehen den Alten Markt mit seinen imposanten Bauten, den barock gestalteten Neuen Markt und wir gelangen zum Stadtkanal, der holländischen Gracht Potsdams.
Ein Verwirrspiel? Vielleicht.
Start: Otto-Braun-Platz 1/Lange Brücke
Ende: Stadtkanal in der Yorkstraße
2. Alexandrowka, des Königs große Liebe
Seit nun bald zwei Jahrhunderten gehört die so benannte russische Kolonie zur Stadt Potsdam. Sie ist ein Denkmal der Freundschaft, eine Erinnerung an napoleonische Befreiungskriege, eine Huldigung der Musik und ein Spiegel hoheitlicher Modetrends. Sie ist ein kunstvoll wie nützliches Ensemble, das an ländliche Romantik erinnern soll und es leichthin auch schafft. Im Rundgang erfahren wir von Zuneigung und Verlust, von Einfallsreichtum und Überleben, von Genialem wie Banalem.
UNESCO-Welterbe
Start: in der Kolonie Alexandrowka
Ende: Am Koloniehaus 1
3. Glienicke, Kulturlandschaft und Brücke
Die Glienicker Brücke ist seit altersher ein Ort der Gegensätze. In ihrer über dreihunderjähriger Geschichte verkörperte sie ebenso die Verbindung zwischen Potsdam und Berlin, wie sie auch die beiden Städte voneinander trennte, und das nicht erst mit der deutsch-deutschen Teilung nach 1945.
Ob als Richtstätte, als eine Verbindung zweier Residenzen oder als Markierung der Grenze zwischen Ost und West – an diesem Ort zentriert sich deutsche Geschichte.
Im Jahre 1660 unter dem Großen Kurfürsten als einfache Holzbrücke errichtet, verkürzte sie die Wegstrecke der zwei brandenburgischen Residenzstädte auf nur wenige Stunden und schuf damit eine wesentliche Voraussetzung zum Aufstieg Potsdams. Unter dem Soldatenkönig jedoch verhinderte sie die Desertion scharf bewachter Grenadiere und seit 1722 durfte kein Bürger mehr ungehindert die Brücke passieren.
Ende des 18. Jahrhunderts wiederum wurde die Strecke von Potsdam nach Berlin zu einer preußischen Musterchaussee ausgebaut. Als anziehender Blickpunkt viel gerühmt wurde die Brücke dabei mehrfach verschönert und verband in ästhetisch hervorragender Weise Landschaft mit Bauwerken. Etliche Schlösser wurden Mitte des 19. Jahrhunderts in eine bemerkenswerte Kulturlandschaft umrahmt, die mittlerweile in ihrer Gesamtheit zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben worden sind – ihr Bindeglied: Die Glienicker Brücke.
Start: Am Greifentor Park Glienicke (Berliner Seite; ist flexibel)
Ende: An den Kolonnaden der Brücke (Potsdamer Seite; flexibel)
4. Park Charlottenhof, des Kronprinzen Siam
Mit der Gestaltung des Schlosses Charlottenhof, samt des umliegenden Parkes sowie der Römischen Bäder, zog zu Beginn des 19. Jh. mediterranes Flair nach Potsdam. Wir freuen uns, mit dieser speziellen „Kiez“-Führung in das von J. P. Lenné und K. F. Schinkel für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV). gestaltete „Siam“ vordringen zu können. Selbst als Ideengeber und Mitgestalter fungierend nahm des Kronprinzens Inszenierung seiner Liebe für das frühchristliche Rom ihren Lauf.
Die Darstellung religiöser Ansichten neben staatspolitischer Ideen wurden darüber hinaus zum gestalterischen Programm des zukünftigen Königs von Preußen. Mit der Entstehung des Parkes Charlottenhof und seiner Bauten erwuchs bei den Erschaffern die Vision einer Kulturlandschaft überragenden Ausmaßes, welche folgend in Potsdam und dem Umland entstanden, mittlerweile als einzigartig auf der gesamten Welt eingestuft wurde und von der UNESCO als besonders schützenswert gelistet ist.
Start: Eingang Park Charlottenhof (Schollstraße)
Ende: Hippodrom im Park Charlottenhof (flexibel)
5. Neuer Garten, Neues Ideal
Ende des 18. Jh. - Durch Reisen in das kleine Fürstentum Anhalt-Dessau war dem neuen König auf dem preußischen Thron die Parkanlage in Wörlitz durchaus bekannt. Dieser bis dato früheste und größte gestaltete Landschaftsgarten nach englischem Muster auf dem europäischen Kontinent entsprach dem Geschmack Friedrich Wilhelm II. Da der vierte König Preußens dem eher mystisch orientierten Geheimbund der Rosenkreuzer angehörte, spiegeln einige Gebäude des Neuen Gartens Bedeutungsinhalte der Freimaurerei wider. So wurde die Schlossküche als halbversunkener Tempel, der Eiskeller als Pyramide und die Bibliothek in gotischem Stil gebaut. Die gesamte Gestaltung des Neuen Gartens stand eher wenig im Zusammenhang mit der eigentlichen Zweckbestimmung, so schufen Architekten für Landschaft und für Bauten ein aus einer anderen Zeit entnommenes Areal für den romatisch-spirituellen Herrscher, sein Nest zum Lieben, zum Musizieren und ein bisschen zum Regieren.
Start: Eingang Neuer Garten (flexibel)
Ende: Ausgang Neuer Garten (nach Absprache)
11. Innenstadt - die kleineren Kieze und versteckten Höfe Potsdams
Herkömmliche Besucher der Stadt betrachten historische Highlights und jede Menge Schlösser, dafür ist schließlich Potsdam berühmt. In dem Rundgang »Außen Stadt, innen Höfe« wandeln wir durch die kleineren Kieze der sogenannten »zweiten barocken Stadterweiterung« Potsdams. Oder, wie Alt-Einheimische es zu sagen pflegen: »Heut jeh ick inne Stadt, wat inkoofen, und wenn de Penunse reichen tut, jibt dit een Käsekuchen bei die Holländer.«
Ihre Entscheidung! Ja, wir begehen die historische Innenstadt. Wir erblicken Potsdams Stadttore, die Einkaufsstraßen, das Holländische Viertel sowie den mit der Probsteikirche Peter und Paul und dem sowjetischen Ehrenmal gestalteten Bassinplatz. Doch wir tauchen auch in das Leben der Bewohner von einst und heute - dabei streifen wir neben den Soldatenquartieren die Potsdam‘sche Mundart und so manch‘ kuriose Anekdote.
»Na, wenn dit ma reicht!«
Start: Platz d. Einheit / Wilhelmgalerie
Ende: Dortustraße
12. Marlygarten - Ein einzigartig verträumtes Areal im Park Sanssouci
Hat Mensch diesen Ort erst einmal für sich entdeckt, wird er von ihm nicht mehr losgelassen. Der »Marly- und Friedensgarten« um die Friedenskirche herum ist von seiner romantischen Umgebung und der verzaubernden Geschichte kaum zu übertreffen. Obwohl dieses Areal im Park Sanssouci liegt, wird er von eiligen Besuchern oft übersehen und bleibt nicht selten unbeachtet. In einem Rundgang tauchen wir in hoch kunstvollem Sachverstand der Erschaffer der Anlage und den Mühsalen ihres Erhalts. Wir entdecken die Liebe zum Detail, die Wertschätzung zu Kindern und der Familie. Wir erleben eine mystische Welt mit spirituellen Mehrdeutigkeiten.
Hier wird Geschichte spürbar.
UNESCO-Welterbe
Start: Am Grünen Gitter / Allee nach Sanssouci
Ende: Marlygarten / Park Sanssouci
13. Nachbarschaft - Leben im Waisenhaus und der Kiez der Fischer.
Hier wird Schule gemacht. Oft wird berichtet, dass Potsdams Geschichte vor etwa 1.000 Jahren begann. Chronologisch werden Herrschaftsfolgen aufgezählt, Eroberungen und Niederlagen benannt. Doch zu jeder Geschichte gehören auch Menschen mit ihren Erwerben, Familien und deren Kinder, die ihre Rollen zu halten hatten. Etliche Schicksale wurden zu Anekdoten, die sich weiter erzählt werden. Manche Ereignisse erwuchsen zu Mythen.In diesem Rundgang betrachten wir Glitzerfassaden und Stadtrandleben. Wir tauchen in den Geist von einst und durchleuchten unbedeutendes Randgeschehen im Besonderen. Im slawischen Stadtkern an der Havelbucht und im Komplex des ehemaligen Großen Militärwaisenhauses wird deutsche Geschichte nicht nur erfahrbar, Sie werden vielmehr überrascht sein, welche ihrer »Spuren« sich hierher verorten lassen.
Start: Sporstraße / Dortustr. (flexibel)
Ende: Hillerbrand'sche Häuser
14. Schloss Cecilienhof - Hofieren, Konferieren, Teilen
Kaiser Wilhelm II. ordnete 1912 an, Mittel für den Bau eines Palais im neuen Garten zur Verfügung zu stellen. Im Mai 1913 legte Kronprinz Wilhelm den Grundstein für sein Schloss, das ihm nach Fertigstellung als Residenz dienen sollte. Da die Bauarbeiten nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gestoppt worden sind, verzögerte sich der geplante Termin der Fertigstellung. Erst im August 1917 bezog Kronprinzessin Cecilie ihre bereits fertiggestellten Räume. Bis zur Flucht im Jahre 1945 bewohnte das Kronprinzenpaar Cecilienhof. Während der Potsdamer Konferenz, die im Schloss nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges stattfand, wurde die Wohnhalle zum Sitzungssaal umfunktioniert. Am runden Tisch saßen die Staats- und Regierungschefs der alliierten Siegermächte Truman (USA), Churchill beziehungsweise Clement Attlee (Großbritannien), Stalin (UdSSR) und weitere führende Mitglieder der drei Delegationen. Während der Konferenz gab Truman telefonisch den Befehl zum Atombombenabwurf über Hiroshima. Der Rundgang beginnt am Neuen Garten und führt uns in das Schloss hinein. Thematisch wird die Deutsch-Deutsche Teilung mit der Erschaffung von Grenzanlagen und der Mauerfall ebenso Beachtung finden. Für die Besichtigung des Schlosses muss gesondert Eintritt bezahlt werden.
Start: Meierei oder Parkplatz (flexibel)
Ende: Meierei oder Parkplatz (flexibel)
Terminiert
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